Bäuerliches Lustspiel in 3 Akten von Emil Stürmer
Das haut den Großbauern Sebastian Pfeifelhofer fast um: nach 30 Jahren Ehe muss er erfahren, dass ihm seine Frau Genoveva, genannt Vevi, Hörner aufsetzt. So steht es zumindest in einem anonymen Schreiben, das der Pfeifelhofer in seiner Jackentasche findet. „Wenn Sie Ihre Frau mit ihrem Liebhaber auf frischer Tat ertappen wollen, dann gehen Sie heute Nacht um 22 Uhr zum Herkulestempel“. In seinem ersten Zorn will der Pfeifelhofer seiner Vevi am liebsten das Genick umdrehen, doch davon rät ihm der Sulmtaler Michl, der Sohn des Nachbarn, mit dessen Vater der Bauer seit vielen Jahren verfeindet ist, dringend ab. Er müsse die Vevi des Ehebruchs überführen, um einen Beweis für eine Scheidung zu haben. Und damit seine Frau nicht merkt, dass er sie beobachtet und hinter ihr herspioniert, soll er seinen Knecht, statt seiner ins Ehebett legen, denn sonst würde sich die Vevi niemals heimlich aus dem Haus schleichen, wenn sie nicht sehen würde, dass ihr Mann fest schläft. Es ist schon seltsam, dass die so Verdächtigte fast zur gleichen Zeit auch einen anonymen Brief erhält mit fast identischem Inhalt. Wenn Sie Ihren Mann mit seiner Liebsten auf frischer Tat ertappen wollen, dann gehen Sie heute Nacht um 22 Uhr zur Seiwald Schottergrube.“ Vevi’s erste Rachegedanken sind fürchterlich. Doch wieder ist es der Sulmtaler Michl, der sie davon überzeugt, dass sie ihren Mann des Ehebruchs überführen muss, und der möchte ja der Schwiegersohn der beiden werden. Statt ihrer muss die Magd ins Ehebett. Nach einiger Verwirrung und Verwechslung schafft es Michl tatsächlich, die Erlaubnis für die Hochzeit mit Liesl von den künftigen Schwiegereltern einzuholen.